Ritterturnier Kaltenberg 2022 - Schloss Kaltenberg - Mittelaltermarkt - Mittelalterfest

Ritterturnier Kaltenberg 2022: Ein Ausflug in längst vergangene Zeiten

von Nicole Saelzle
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am

Das Rittertunier Kaltenberg 2022 rief – das erste Ritterturnier zu Kaltenberg seit drei Jahren. Und der Besucheransturm war groß.

Mittelaltermärkte und -feste und Ritterturniere gibt es in der Umgebung viele. Eines der größten und bekanntesten ist das Ritterturnier in Kaltenberg. Mit einer Fahrzeit von knapp über einer Stunde lässt es sich von Illertissen aus auch recht gut erreichen, weshalb dies nicht mein erstes Ritterturnier in Kaltenberg war.

Ritterturnier Kaltenberg 2022: Bis es soweit war

Über dem diesjährigen Ritterturnier lag für mich zugegebenermaßen ein kleiner Schatten. Tickets hatten wir vor etwa 3,5 Jahren gekauft und dann kam die Pandemie. Da kann der Veranstalter natürlich nichts machen, an der Art und Weise, wie das gehandhabt wird, allerdings schon. Verschobene Termine, umgebuchte Tickets und der Erhalt eines jahrelang gültigen Gutscheins – ein wahres Abenteuer.

2022 wollten wir den Gutschein also endlich einlösen und wir buchten damit Tickets, die preislich inzwischen angezogen hatten, weshalb wir für drei Tickets ingesamt nochmal 15 Euro oben drauf packen mussten. Den Gutschein konnte man nur telefonisch oder per Mail einlösen, nur – egal, zu welcher Tageszeit ich anrief – es ging halt niemand ran. Auf die Mail kam dann ebenfalls erstmal lange Zeit keine Antwort mehr, aber – yay! – irgendwann (kurz nachdem man mir per Facebook-Messenger erklärt hatte, ich müsse halt einfach anrufen!) hatten wir unsere Tickets dann doch. Unsere in der Mail gewählten Sitzplätze waren zu dem Zeitpunkt natürlich schon vergeben, weshalb man uns schlichtweg alternative Sitzplätze (immerhin ganz in der Nähe) buchte. Ohne Nachfrage, aber gut. Immerhin hatten wir nun endlich unsere Tickets!

Kaltenberg: Ab zum Mittelaltermarkt

Nun denn, vergessen war dieser Act natürlich nicht, aber ich einfach froh, dass es nun endlich wieder zum Ritterturnier ging. Man muss die Vergangenheit ja auch mal ruhen lassen – auch wenn dieser Spruch im Hinblick auf ein Mittelalterfest etwas merkwürdig wirkt.

Wir reisten jedenfalls zeitig an, damit wir noch ausgiebig den Mittelaltermarkt erkunden konnten. Mein Ziel war klar: mir die Leckereien munden lassen, die es vor Ort gab – und davon gab es viele. Angefangen hatte ich zur Kaffee- und Kuchenzeit mit einem Apfelstrudel mit Vanillesoße, der megalecker war. Es folgte später eine Rahmschnitte mit Speck und ein Krustenbraten im Semmel war nach dem kleinen Schnittchen auch noch drin – der Abend war schließlich lang.

Zudem hatte ich vor, mich nach frischem Räucherwerk umzusehen. Meine Vorräte neigten sich langsam dem Ende zu und mussten dringend aufgestockt werden. Tarot-Karten, die ich mir aus Jux und Tollerei kaufen wollte, gab es leider nicht, aber immerhin hat es ausreichend Räucherware mit nach Hause geschafft – es riecht einfach super.

Gefreut habe ich mich auch über den Kontakt zu einem Lederhersteller. Mit der Händlerin vor Ort htte ich ein nettes Gespräch geführt und sie meinte auch direkt, ich solle einfach mal vorbei kommen, sobald ich denn wüsste, was genau ich für meine Projekte brauche – werde ich machen! Cosplay-Ideen gehen mir nämlich so gut wie nie aus.

Die Stände erkundeten wir jedenfalls ausführlich und es gab sooo viel zu sehen und viele Eindrücke, etwas, was ich lange Zeit vermisste, wenngleich mir der Mittelaltermarkt in Wiblingen durchaus ebenfalls Spaß machte (Bericht aus dem Jahr 2021).

Das Ritterturnier 2022

Zeitig begaben wir uns zu unseren Sitzplätzen in die Arena, wo bereits allerhand Programm geboten war, mit Fahnenschwingern, Tanzwut und vielem mehr. Die eigentliche Show selbst begann nach einer Ansprache von Luitpold Prinz von Bayern mit mächtig Krach und Gedöns.

Gezeigt wurde zunächst eine Schlacht, bei der die Burg von Kaltenberg gestürmt wurde. Hier wurde groß aufgefahren, mit Rammbock und Belagerungstürmen. Mit Leitern wurden die Burgmauern erklommen, die die Krieger aus Kaltenberg zu verteidigen wussten.

Doch die Freude über den Sieg währte nicht lange, denn der Sohn des Königs wollte endlich an die Macht und tötete prompt seinen Vater, bezichtigte seine Schwester, die einzige Zeugin, des Wahnsinns und dichtete dem Helden Kaltenbergs den Mord an.

So entwickelte sich die Geschichte nach und nach, bis am Ende das große Ritterturnier anstand, bei dem entschieden wurde, wem die Krone am Ende gehören sollte. Dabei und auch zwischendurch gab es natürlich spektakuläre Kämpfe und beeindruckende Stunts zu Pferd und ohne.

Leider musste ich feststellen, dass mich die Geschichte dieses Mal nicht ganz so gefesselt hatte, wie die vergangenen Male. Geleistet hatten die Beteiligten natürlich wieder Großartiges und das will ich hier auch gar nicht in Frage stellen. Aber die Story wusste mich bei meinen letzten Besuchen deutlich mehr zu überzeugen.

Nach dem doch recht actiongeladenen Einstieg, zog sich die Handlung erstmal dahin. Es wurde viel, sehr viel geredet, ohne dass besonders viel geschah und stellenweise ertappte ich mich bei dem Gedanken, ob es denn nun bald vorbei sei, was in der Vergangenheit definitiv anders war.

Vielleicht lag es an den allzu schmachtigen Dialogen zwischen der Prinzessin und ihrem Helden, vielleicht auch daran, dass mich eine Sequenz nach dem der Prinz den König getötet hatte, direkt in einen Disney-Film katapultiert hatte und sich wie ein schlechter Abklatsch von Der König der Löwen anfühlte. Vielleicht war es aber auch, dass man dieses Mal meinte, zu viel irgendwie in die zwei Stunden Vorführung quetschen zu müssen, von der Anfangsschlacht, über die Liebesgeschichte, den Königsmord bis hin zu den apokalyptischen Reitern und einem König, der dem Helden als Geist im Traum erschien. Das war für mich wohl einfach „too much“.

Raus ins Gedränge und ab nach Hause

Too much war mir persönlich auch, was sich nach dem Verlassen vor der Arena abspielte. Vor wenigen Wochen besuchte ich die London Film & Comic Con und man warf dem Veranstalter vor, zu viele Tickets verkauft und somit die Location überfrachtet zu haben. Was sich in London abgespielt hatte, war allerdings nichts im Vergleich zu dem Gedränge, durch das wir uns aus der Arena, über den Markt und bis zum Ausgang quetschen mussten.

Da war ich dann, so schön der Tag auch war, froh, endlich am Auto und wieder auf dem Weg zurück gewesen zu sein.

Fazit zum Ritterturnier Kaltenberg 2022: Auf dem Mittelaltermarkt gab es unglaublich viel zu sehen und ich brachte auch das ein oder andere mit nach Hause. Das Ritterturnier selbst war erneut spektakulär umgesetzt, auch wenn mich die Geschichte dieses Mal nicht ganz so begeistern und fesseln konnte, wie die letzten Male. Alles in allem war das, was vor Ort im Rahmen des Nachmittags und Abends geboten wurde, aber recht gut gelungen.





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