Unser Ausflug nach Blaubeuren im Sommer 2023 war vollgepackt mit Programm – es gibt in dieser Gegend schließlich viel zu entdecken: Nach einem Besuch am Blautopf ging es zur Sirgensteinhöhle. Anschließend wollten wir noch die Küssende Sau sehen.
Wanderung zur Küssenden Sau
Bei der Küssenden Sau handelt es sich um eine Felsformation, die aussieht, wie zwei Schweine / Schweinsköpfe, die sich küssen. Ja, man braucht etwas Fantasie, aber man kann es durchaus erkennen.
Als meine Schwester und ich unsere Pläne für den Tag festlegten, standen die Küssende Sau und die Ruine Günzelburg ebenfalls auf der Checkliste, also ging es nach der Wanderung zur Sirgensteinhöhle direkt weiter in die andere Richtung – auch hierfür könnt ihr als Ausgangspunkt den Wanderparkplatz bei Weiler nutzen. Statt vom Parkplatz aus links abzubiegen, wo es zur Sirgensteinhöhle geht, biegt ihr eben rechts ab.
Leider empfanden wir die Wanderung zur Küssenden Sau nicht unbedingt als angenehm, was vor allem daran lag, dass dieser teilweise unglaublich schlecht beschildert war. Entsprechend konnten wir oft nur raten und grob anhand des Handys ablesen, wo wir uns in etwa befanden und wo in etwa die Küssende Sau oder die Ruine Günzelsburg liegen.
Das ist der Weg!
Verzeiht mir das kleine Mando-Zitat, aber das passt hier einfach zu gut. Wir haben uns in den kommenden Stunden schließlich häufig gefragt, ob wir uns noch auf dem richtigen Weg befinden. Etwa eine Stunde lang ging es stetig bergauf und irgendwie … kamen wir einfach nirgends hin. Die Burgruine? Puh! Gute Frage! Die müsste „irgendwo da drüben und den Berg hoch liegen“. Und die Küssende Sau? Hmmm… Wir liefen und liefen und irgendwann standen wir vor einem Felsen, der aussah … wie eine küssende Sau. Yay! Zumindest ein Ziel schon mal erreicht!
Der Weg ist schmal, aber wir nutzten den Ausblick auf die Küssende Sau für ein paar Minuten Verschnaufpause und einen Keks sowie ein paar Schluck Wasser. Dabei sahen wir ein paar Kletterern zu, die sich am Felsenlabyrinth versuchten – nie im Leben würde mich jemand dort hoch kriegen!
Bis wir die küssende Sau erreicht hatten, hatten wir ganz schön viel Zeit benötigt, aber wir wollten noch weiter. Das nächste Ziel lag zum Glück nicht ganz soweit von der küssenden Sau entfernt, wie das Schweinderl vom Wanderparkplatz; wir wollten die Brillenhöhle sehen.
Nur ein kleiner Einblick in die Brillenhöhle
Mit der Brillenhöhle hatten wir leider kein Glück. Wir fanden diese zwar wenige Hundert Meter hinter der Küssenden Sau – und einen verdammt! steilen Berg nach oben – doch das Tor zur Brillenhöhle war abgesperrt und somit war das Betreten dieser unmöglich. Von außen machte die Brillenhöhle nicht allzu viel her, dafür war der Ausblick dann doch sehr eindrucksvoll, ist aber definitiv nicht für Menschen mit Höhenangst gemacht. Das gilt übrigens auch für den Auf- und den Abstieg zur Brillenhöhle, denn der ist schmal und direkt entlang des Abgrunds, ohne viele Möglichkeiten, sich festzuhalten.
Wer zur Brillenhöhle möchte, sollte trittsicher und schwindelfrei sein. Das ist der Ausblick, den man von vor der Höhle hat.
Und wo ist jetzt diese Ruine?
Nach dem erfolglosen Ausflug zur Brillenhöhle, wollten wir noch die Ruine Günzelburg sehen, wenngleich das Wetter inzwischen echt eklig war und sich der Regen allmählich den Weg durch das Blätterdach bis zum Boden bahnte. Wir begaben uns in Richtung Wanderparkplatz, denn irgendwo zwischen diesem und der Brillenhöhle mussten wir die Ruine Günzelsburg bereits passiert haben, ohne davon zu wissen.
Da wir inzwischen auch andere Wanderer getroffen hatten, konnten wir uns fast sicher sein, dass wir uns dieses Mal auf dem richtigen Weg befanden. Zum Glück stellte sich das auch so heraus. Die Ruine Günzelburg ist eine durchaus eindrucksvolle Ruine, wobei sich die einstige Burg zwar noch erkennen lässt, allerdings fragt man sich schon, wie groß oder klein diese einmal gewesen sein musste. In jedem Fall hatten sich die Burgherren damals ein spannendes Plätzchen rausgesucht, denn oben auf der Ruine angelangt, konnten wir erstmal den Ausblick genießen – auch wenn der Himmel an diesem Tag leider sehr verhangen war.
Nachdem wir den Ausblick von der ehemaligen Burg ausgiebig genossen hatten, machten wir uns allmählich auf den Rückweg. Die richtige Richtung hatten wir zu diesem Zeitpunkt ja schon eingeschlagen. Wir folgten der Beschilderung, sowie es Sinn ergab und stellten nach langer Zeit des Bergabgehens fest, dass wir uns knapp eine Stunde Wanderung hätten „ersparen“ können, hätte uns auf dem Weg zur Küssenden Sau ein Schild den Weg gewiesen.
Das musste ich für euch in einem Bild festhalten. Von eben dort kamen wir am Rückweg herunter. Dort hätten wir uns also am Hinweg eigentlich begeben müsse. Da der Weg recht zugewachsen war, entschieden wir uns für die vermeintlich offensichtlichere Alternative. An dieser Stelle möchte ich für alle weniger erfahrenen Wanderer – und da gehöre ich definitiv dazu – auch anmerken, dass die Wanderwege rund um die Günzelburg, die Küssende Sau und die Brillenhöhle schlechter ausgebaut und gepflegt wirkten, wohingegen sich der Wanderweg zur Sirgensteinhöhle hervorragend für Anfänger sowie für Familien mit Kindern und Ältere eignet.
Das wäre übrigens unser Weg gewesen – wie wir am Rückweg feststellten …
Fazit zur Wanderung Küssende Sau, Ruine Günzelburg & Brillenhöhle
Der Ausflug zur Sirgensteinhöhle war deutlich angenehmer, was mit an der mangelnden und teils widersprüchlichen Beschilderung auf den Wanderwegen rund um die Ruine Günzelburg lag. Dass die Brillenhöhle nicht geöffnet hatte, war zwar schade, bedauerlicher fand ich allerdings, dass dies nicht angeschrieben war, bevor man sich auf den steilen Weg nach oben begibt, der nicht ganz ohne ist. Auch online las ich vorab nirgends, dass die Brillenhöhle zu dieser Zeit geschlossen ist. Anderweitig handelte es sich um einen interessanten Ausflug, bei dem ordentlich Kalorien verbrannt wurden.
