Am Samstag, den 20. Januar 2024, gestaltete sich mein Abend, wie er sich schon lange nicht mehr gestaltete. Es ging für mich ins Theater. Die Schwabenbühne lud zur Winter-Tournee und versprach mit Gute Geister heitere Unterhaltung.
Frühzeitig – mal wieder viel zu früh – schlugen wir in der Historischen Schranne Illertissen auf, wo das Stück an ausgewählten Abenden in Illertissen aufgeführt wurde. Anfangs tröpfelten die Leute also nur nach und nach ein, aber am Ende war der Saal gut gefüllt. Ich weiß nicht, ob – wie am Tag zuvor, an dem das Stück zugleich Premiere feierte – ausverkauft war, die Vorstellung war aber SEHR gut besucht. Die Beschreibung des Stücks stellte schließlich auch einen unterhaltsamen Abend in Aussicht. Auf der Website der Schwabenbühne heißt es hierzu:
Dinge verschwinden auf mysteriöse Weise, Bilder wandern – das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!
Ganz genau, hier sind überirdische Kräfte im Spiel. Die genannten vermeintlichen „Spukereien“ sind nur das geringste Problem, mit denen sich der Makler Mark Webster herumschlagen muss, wenn er das beschauliche Cobblers Cottage betritt.
Das einsam gelegene Häuschen ist das Zuhause des berühmten Krimiautors Jack Cameron und seiner Frau Sue. Ungestört in ihrem Refugium und verliebt wie am ersten Tag könnte das sympathische Paar eigentlich ein sorgenfreies Leben führen, wäre da nicht ein Problem: Jack und Sue sind tot.
Nach einem Bootsunglück im Urlaub – Jack kenterte und Sue versuchte, ihn zu retten – gab es an der Himmelspforte arge Probleme mit Petrus. Als Geister führen die beiden jedoch ein langweiliges Leben und ihr einziges Vergnügen besteht darin, den Immobilienmakler zu verfolgen und potenzielle Mieter zu verschrecken.
Dies ändert sich, als der erfolglose Autor Simon Willis und seine schwangere Frau Flic in das Cottage einziehen. Sie bekommen etwas wundersame Hilfe in ihrer jungen Ehe und bei den Schwierigkeiten des Alltags.
Als zu Weihnachten ein furchterregender Schneesturm über das Land fegt und es bei der Geburt des Kindes zu Komplikationen kommt, ist es in Cobblers Cottage an der Zeit, „geistreiche“ Entscheidungen zu treffen.
Da ich nicht allzu häufig ins Theater gehe und – zu meiner Schande gestehen muss – schon seit der Grundschule kein Stück der Schwabenbühne mehr gesehen zu haben, ließ ich mich von dem Abend überraschen. Das bedeutet, dass ich mich völlig erwartungsfrei in die Vorstellung begab und mich einfach auf das Gezeigte einließ. Als der Vorhang aufging, überraschte mich bereits das Bühnenbild, in das – so sah es jedenfalls aus – durchaus einiges an Arbeit gesteckt wurde.
Nachdem das Publikum mit so manch einem Lacher die beiden Hauptcharaktere und Geister Jack und Sue kennenlernte, war schnell klar, dass es ein heiterer Abend werden würde. So manches Mal stimmte das Gesagte zwar nachdenklich, doch wurde für mich nie ein Punkt erreicht, an dem man ins Grübeln abdriftete oder man sich gar vom Ernst der Thematik vor den Kopf gestoßen fühlte. Stattdessen gab es einen lustigen Schlagabtausch um den anderen und einige überraschende Momente.
Eine Bewertung des Stücks oder der schauspielerischen Leistungen möchte ich nicht vornehmen, da ich hierfür, wie gesagt, nicht oft genug im Theater bin und ich nicht denke, dass mir dies zusteht. Ich fühlte mich jedoch den gesamten Abend gut unterhalten und die Zeit verging wie im Flug. Ich denke, das und, dass ich bereits mit einem Besuch im Sommer liebäugle, wenn auf der Freilichtbühne In 80 Tagen um die Welt aufgeführt wird, sagt eine Menge aus.
In Illertissen wurde das Stück im Rahmen der Winter-Tournee nur am 19., 20. und 21. Januar 2024 aufgeführt. Dennoch habt ihr noch immer die Gelegenheit, euch selbst ein Bild von Gute Geister zu machen. Am 27. Januar ist die Schwabenbühne im Theater am Espach in Babenhausen zu Gast, an gleich zwei Wochenenden tritt sie in Weißenhorn auf: am 16., 17. und 18. Februar sowie am 23., 24. und 25 Februar. Den Abschluss bilden die beiden Auftritte am 1. und 2. März in Altenstadt.