Der Blautopf in Blaubeuren ist ein faszinierendes Kunstwerk, das die Natur in die Schwäbische Alb gemalt hat. Die Farbe und die Tiefe dieses Sees regen die Fantasie an.
Allzu häufig vergisst man, dass sich Illertissen in einer hervorragenden Lage für Ausflüge befindet. In der einen Richtung liegt das Allgäu mit seinen unvergleichlichen Bergen. In der anderen Richtung bietet die Schwäbische Alb spannende Ausflugsziele, die für Illertisser und all jene, die hier Zeit verbringen, sozusagen gleich ums Eck sind. Eines dieser Ausflugsziele ist der Blautopf in Blaubeuren, der für seine faszinierende Farbgebung gekannt ist.
Was ist der Blautopf?
Der Blautopf ist Teil eines Höhlensystems, das die Schwäbische Alb durchsetzt. Laut offizieller Website liegt der Grund des Blautopf in 22 Metern Tiefe. Seit 2019 ist der Blautopf als Geotop und Geopoint des UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb eingetragen und ausgezeichnet. Bekannt ist er aufgrund seiner krassen Farbpracht schon lange.
Für Besucher beschränkt sich das Abenteuer Blautopf auf die Wanderwege um den faszinierenden See, während das Betreten des Höhlensystems nur den entsprechenden Vereinen und Arbeitsgemeinschaften vorbehalten ist, die ihre Forschungen (und beeindruckende Bilder) online mit der Öffentlichkeit teilen.
Wandern am Blautopf
Mich verschlug es vor einigen Jahren bereits an den Blautopf, allerdings stand ein Besuch längst mal wieder auf dem Plan und da wir ohnehin nach Blaubeuren wollten und meine Schwester den Blautopf bislang nie gesehen hatte, war ein Abstecher dorthin natürlich Pflicht. Das war in dem Fall übrigens ganz praktisch, denn so hatte ich für diesen Artikel auch noch eine neue, frische Perspektive 🙂
Parkplätze gibt es um den Blautopf herum ein paar, wenngleich die nicht immer ganz übersichtlich ausgeschildert sind. Dafür gibt es dann auch eine ganze Menge Schilder für Wanderrouten durch die Altstadt und um die Altstadt herum – und natürlich zum Blautopf. Diese sind recht gut ausgeschildert und bieten die Gelegenheit, Blaubeuren ganz auf die eigenen Interessen abgestimmt zu erkunden, ob vorbei an Fachwerkhäusern, direkt zum Urweltmuseum oder dann lieber doch noch etwas weiter? Sogar ein Blautopfbähnle verkehrt in den Sommermonaten. Man merkt, es geht in Blaubeuren unerwartet touristisch zu.
Touristen-Hotspot Blautopf
Da traf mich dann auch erstmal der Schlag, denn als ich vor Jahren dort war, war am Blautopf in Blaubeuren kaum etwas los. Dass das Wetter an unserem Ausflugstag sehr wechsel- und zweifelhaft war, half dieses Mal auch nicht. Der Blautopf wurde regelrecht von Besuchern überrannt. Geheimtipp Blautopf? Längst nicht mehr.
Es war wirklich sehr gut was los und wer einen gemütlichen, ruhigen Spaziergang machen wollte, suchte die Ruhe vergebens. Zum Glück kann man den Trubel ein wenig ausblenden, sobald man sich in der satten Farbe des Blautopfs verliert – seinem Namen macht er jedenfalls alle Ehre. Da zum Zeitpunkt unseres Besuches auch noch die Sonne rauskam, entstanden einige coole Bilder.
Blautopf: Einen Besuch wert?
An der Hammerschmiede vorbei geht es auf den Blautopf zu, wo am Eingang des Wanderweges die Schöne Lau wacht, eine Donaunixe, die der Erzählung nach in den Blautopf verbannt wurde, weil sie ihrem Gatten kein lebendes Kind gebar.
Wie ich einst schon feststellte, ist der Blautopf selbst nicht groß – ich hatte vor meinem ersten Besuch jedenfalls zumindest ein bisschen mehr erwartet, insbesondere, da ich immer wieder von den vielen Wanderwegen um den Blautopf gehört hatte. Da ich inzwischen wusste, was mich erwartete, war ich auf die Reaktion meiner Schwester gespannt, die ähnlich empfand: Ein richtig cooler Ort, der leider viel zu klein ist.
Das ist naturgegeben und kann man nicht ändern, den Hype um den Blautopf – na ja. Es ist halt, wie es ist und durchaus verständlich, weshalb die Leute so begeistert sind. Doch so kommen zu viele Menschen auf ein eigentlich idyllisches Fleckchen, dessen Reiz in der Masse beinahe untergeht. Jedenfalls ging es mir so, als ich dieses Mal dort war. Als umso wichtiger empfand ich es, sich ab und zu aus der Situation zu reißen, indem man sich an die Umzäunung lehnte und einfach den Blick auf das unglaublich klare, satt blau-türkise Wasser richtete.
Blautopf: Baustein eines Tagesausflugs
Je nach Länge der Anreise kann ein Ausflug allein zum Blautopf ein wenig ernüchternd sein. Daher empfehle ich, den Trip mit anderen Ausflugszielen zu verbinden oder zumindest auch ausführlich die Blaubeurer Altstadt zu erkunden, wenngleich die Parkplätze dort künftig scheinbar kräftig zu Buche schlagen sollen. Tolle Ausflugsziele in der Nähe sind:
- Sirgensteinhöhle
- Ruine Günzelburg
- Küssende Sau
- Geißenklösterle
