Welttag des Buches - Weltbuchtag 2023 - Science Fiction

Zum Weltbuchtag: Ein literarischer Rundgang durch Illertissen

von Nicole Saelzle
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am

Welttage gibt es viele, aber nur wenige bleiben im Kopf. Dass der Welttag des Buches jährlich in den Medien und den Köpfen der Menschen präsent ist, lässt hoffen, dass das Lesen als Zeitvertreib noch lange nicht abgeschrieben ist. Zu verdanken ist der Umstand aber auch den vielen einzelnen Playern auf dem Buchmarkt, seien es nun die Schreiberlinge, kleine und große Verlage oder Buchhandlungen.

Der Welttag des Buches 2024

Beinahe seit Gründung dieses Blogs nehme ich mir vor, anlässlich des Welttags des Buches diesbezüglich einen Blick in die Stadt und die Region zu werfen – letztes Jahr war mir dann etwas zu kurzfristig, da war ich noch mit vielen anderen Dingen beschäftigt, die so kurz nach Blogstart von Bedeutung waren. Also nahm ich den Welttag des Buches zum Anlass, um mich auf einen literarischen Rundgang durch die Stadt zu begeben.

Illertissen ist ja nun nicht unbedingt hinsichtlich der Literatur bekannt – die spielt in anderen Städten eine weitaus größere Rolle. Dennoch muss man nicht lange suchen, bis einem klar wird, dass das Lesen in Illertissen und Umgebung aus dem Leben vieler Menschen wohl kaum wegzudenken ist.

Bester Buchladen Schwabens

Die Hauptstraße geht es entlang, da fällt einem schon bald eine Buchhandlung auf. Die Buchhandlung Zanker, übrigens eine unabhängige Buchhandlung, liegt direkt an der Hauptstraße und das beinahe an der Ecke zum Martinsplatz – ein sehr zentrales Fleckchen also. Und schön ist es hier auch, finden ausreichend Leser aus Illertissen und der Umgebung. Immerhin durfte sich die Buchhandlung Zanker im Februar 2023 darüber freuen, von 55 % der Teilnehmer an einer Umfrage des Radiosenders Donau 3 FM zum besten Buchladen Schwabens gewählt worden zu sein.

 
 
 
 
 
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Zum Nachdenken regt es allerdings an, wenn man von der Buchhandlung Zanker aus um die Ecke biegt, denn nur ein paar Häuser weiter, musste vor kurzem eine Buchhandlung schließen, die es ebenfalls schon sehr lange gibt. Oder eben gab.

Traurig ist es immer, wenn ein Geschäft schließen muss – und das auf so vielen Ebenen. Deshalb hat es mich auch ziemlich geschockt, als ich erfuhr, dass Buch & Musik die Pforten schließen muss. Das kleine beinahe unscheinbare Gebäude, in dem Buch & Musik untergebracht war, hatte durchaus seinen Charme und fachkundig wurde man auch hier beraten. Ein Stück Illertisser (Lese-) Geschichte, die an dieser Stelle zugeschlagen wird.

Die Stadtbücherei Illertissen

Geschichten werden seit sehr langem und hoffentlich noch sehr lange aber beinahe direkt gegenüber der einstigen Buchhandlung Buch & Musik erzählt. Am im Sommer so idyllischen Martinsplatz mit seinen Schatten spendenden Kastanienbäumen deuten nur ein paar Schilder darauf hin, was sich hinter den Kirchenmauern noch so alles verbirgt – ein Ort, an dem ihr euch auf eine literarische Reise begeben könnt.

Seit langem ein fester Bestandteil des alltäglichlichen Lebens in der Vöhlinstadt ist die Stadtbücherei St. Martin, die mit rund 14.000 Medien eine stetig wachsende Auswahl an Lesestoff, Hörbüchern, Zeitschriften und mehr bietet – hier finden Jung und Alt beeindruckende Infos und fantasievolle Abenteuer. Und: Mit einer Verwaltungsgebühr von 10 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren, kann man sich hier wirklich günstig und ausführlich durchschmökern.

 
 
 
 
 
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Keine Konkurrenz: Das Büchermobil

Anfangs mochten viele das Büchermobil der Stadt Illertissen als Konkurrenz zum Buchhandel und zur Stadtbibliothek St. Martin wahrgenommen haben. Längst hat es sich jedoch als sinnvolle Ergänzung gemausert. Ganz getreu dem Konzept der inzwischen recht bekannten Bücherschränke kann hier jeder Bücher aus privatem Besitz, die man nicht länger benötigt, abstellen und anderen Leseratten damit eine Freude machen. Entdeckt ihr spannendes Lesematerial, dann könnt ihr euch dieses natürlich gerne mitnehmen (kostenfrei) und es nach dem Lesen behalten, wieder bringen oder im Freundeskreis weiterreichen.

Was mir an dem Konzept des Büchermobils so gut gefällt, ist, dass man damit auch an die Stadtteile gedacht hat. So ist das Büchermobil zwar so manches Mal in Illertissen auf dem Marktplatz (gegenüber dem Martinsplatz) oder beim Rathaus zu Gast, es steht aber auch in Au, Betlinshausen & Co. Die ideale Lösung für alle, die nicht ganz so mobil sind, sich aber dennoch gerne neuen Lesestoff sichern.

Illertisser Büchermobil - Teaser - Marktplatz Illertissen

Von Schlössern und fernen Gärten

Zwar keine Bibliothek oder dergleichen, aber wer an Geschichte interessiert ist, der sollte sich auf seinem literarischen Rundgang durch Illertissen zum Vöhlinschloss begeben. Im Museum Illertissen, dem einstigen Heimatmuseum Illertissen, werden zahlreiche Schriftstücke ausgestellt, die in längst vergangene Zeiten entführen. Natürlich ist es in diesem Fall von Vorteil, solltet ihr Sütterlin und/oder Kurrent lesen können.

Ohne ein Studium alter deutscher Schriften kommt ihr durch die Gartenbibliothek im Museum der Gartenkultur. Etwa 5.000 Bücher und zahlreiche Zeitschriften könnt ihr in dieser Präsenzbibliothek durchschmökern, um euch mit dem Thema Garten, Pflanzen & Co. vertraut zu machen.

Literatur über Illertissen

Seid ihr wieder zuhause angekommen und möchtet noch mehr lesen und vielleicht dabei auch noch was über Illertissen erfahren, gibt es hierfür so manch eine Gelegenheit. Historisch betrachtet hat die Stadt Illertissen schließlich einiges zu bieten und so überrascht es natürlich nicht, dass sich so manch ein Werk der Vöhlinstadt widmet. Leider sind viele Bücher über Illertissen inzwischen vergriffen, mit etwas Glück findet ihr sie allerdings noch online oder auf Flohmärkten – ich bin damals zum Beispiel beim Lionsclub über „Illertissen – Eine schwäbische Residenz“ gestolpert.

Eine Übersicht über (hoffentlich) alle bislang erschienen Bücher über Illertissen findet ihr übrigens HIER.

Literatur aus Illertissen und Umgebung

Und wie sieht es mit Literatur AUS Illertissen und der Umgebung aus? Das ist eine gute Frage, denn man sucht schon ein wenig, bis man dahingehend fündig wird. Insbesondere dann, wenn es sich eben nicht um Fachbücher über Illertissen handelt. Einen Namen gemacht hat sich längst unter anderen Coco Eberhardt aus Buch, deren Bücher sich bisweilen zumeist der Sparte „Cosy-Krimi“ zuordnen lässt.

Was sie daran reizt, Geschichten zu schreiben, bei denen so manch einem aus Illertissen und Umgebung das ein oder andere bekannt vorkommen dürfte, und was sie sich im literarischen Sinne für die Region wünscht, darüber spricht sie im Interview, mit dem ich diesen Artikel zum Welttag des Buches 2023 enden lassen möchte.

Interview mit Coco Eberhardt

Zum Einstieg: Stell dich doch ganz kurz in eigenen Worten vor. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Was fasziniert dich daran, immer neue Geschichten zu Blatt zu bringen?

Autorenname Coco Eberhardt, 1981 geboren, Autorin aus Leidenschaft mit einem kleinen Nostalgietick und dem unerschütterlichen Glauben an ein Happy End.
Die Idee, ein Buch zu schreiben, kam mir bei einem Aufenthalt in Oberbayern und sie begann damit, dass ich mir einfach einen Schreibblock, einen Bleistift, einen Radiergummi und einen Spitzer gekauft habe. Das ist jetzt zehn Jahre her.
Faszinierend am Schreiben finde ich, dass man sich immer wieder in neue Welten und Leben träumen kann und die einzige Grenze, die man hat, die eigene Fantasie ist.

Was macht für dich den Reiz aus, Geschichten zu schreiben, die hier in der Region spielen?

Beim Blick auf die Buchbestellerlisten ist mir plötzlich der Gedanke gekommen: Es muss doch nicht immer Sylt, Paris oder New York sein. Ich denke, eine gute Geschichte kann überall spielen. Warum also nicht hier in der Region, wo wir doch so viele schöne Flecken haben.

Ist es manchmal eher hinderlich oder eher hilfreich, wenn man über Orte schreibt, die quasi vor der Haustür liegen?

Ich finde es eher hilfreich, über Orte zu schreiben, die vor der Haustür liegen. Fehlt mal die Muse, gehe ich einfach dort hin und lass mich ein bisschen von den Eindrücken dort inspirieren. Allerdings gönne ich mir bei meinen Schauplätzen auch immer ein bisschen kreative Freiheit. In meinem letzten Roman „Tanz im Staudenbeet“ gab es beispielsweise das Scheunen-Café von Paula, bei dem mich schon Leser gefragt haben, wo denn dieses gemütliche Café zu finden ist. Leider gibt es diesen Ort bisher nur in meiner Fantasie.

Gibt es Projekte, an denen du gerade arbeitest, und auf die sich deine Leser in nächster Zeit freuen dürfen?

Bestatter Konstantin Schwarz wird in seinem vierten unfreiwilligen Fall ermitteln und dürfte vor allem Cosy-Krimi-Fans auf ihre Kosten bringen. Die Geschichte ist bereits fertig geschrieben und befindet sich gerade in der Testlesephase.
Ganz aktuell arbeite ich an einem regionalen Roman. Dazu habe ich letzten Sonntag wieder einen schönen Platz in der Region besucht, der auch ein bisschen etwas mit mir persönlich zu tun hat.
Außerdem spukt mir die Idee für einen neuen Cosy-Krimi-Ermittler im Kopf herum.

Was würdest du dir in literarischer Hinsicht für die Region wünschen?

Ein Austausch mit anderen Autoren in der Region fände ich sehr schön.
Ansonsten bin ich ein Fan von öffentlichen Bücherschränken. Davon könnte es nach meinem Geschmack noch viel mehr geben.
Und natürlich fände ich es schön, wenn viele Leute den lokalen Buchhandel unterstützen.

 

 





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Über Illertissen-entdecken.de

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