Unser Hotel auf Fuerteventura befand sich in keiner schlechten Lage. Klar, ins Stadtzentrum war es etwas weit, aber irgendwie schafften wir es dann doch 9 Liter Wasser plus Fressereien bis ins Hotel zu schleppen. Zur Autobahn hingegen hatten wir nicht weit, was uns entgegenkommen sollte, sobald wir unseren Mietwagen hatten. Und auch die Dünen von Corralejo lagen praktisch vor der Haustür. Nur eine Straße trennte unser Hotel von den Dünen, doch um wirklich MITTEN in die Dünen zu gelangen, nahmen wir den Bus.
Mit dem Bus zu den Dünen vor Corralejo
Die Dünen liegen im Nordosten der Insel und direkt vor der Stadt Corralejo. Obwohl es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, haben sich hier zwei große Hotelanlagen angesiedelt – wie wir einige Tage später erfuhren, geht auch in Spanien einfach alles, wenn man Politiker ist und/oder einfach wohlhabend genug.
Das einzig Gute an der Sache ist, dass es aufgrund dieser beiden Hotels eine Bushaltstelle etwa auf halben Weg in den Dünen gibt. Da die Dünen direkt vor Corralejo noch recht flach und unspannend sind, empfiehlt es sich auf jeden Fall, sich ein Stück weiter zu begeben. Mit der Buslinie 6 und für 1,40 Euro pro Person und Fahrt wird man an dem winzigen Bushäuschen rausgeworfen und steht vor viel, viel Sand. Und einer Info-Tafel. Auf dieser Info-Tafel werdet ihr mit den Regeln für die Dünen vertraut gemacht und dann kann es auch schon losgehen.
In den Dünen vor Corralejo
Weit muss man nicht laufen, um den Eindruck zu erhalten, mitten in der Wüste zu stehen. Städte sind nur noch in der Ferne zu erkennen, das Wasser nur von einer Anhöhe. Abhängig davon, wo ihr euch gerade befindet, seht ihr tatsächlich sogar nichts mehr außer Sand. Die Dünen von Corralejo sind also ein echtes Highlight.
Und anders als erwartet, waren wir (fast) allein. Ab und an sahen wir Fußspuren, von denen wir nicht wussten, wie alt sie waren – bei dem Wind vermutlich nicht allzu alt. Einmal sahen wir in der Ferne zwei Personen eine Düne entlangwandern. Bald waren sie aber auch schon wieder weg. Selbst von der Straße bekamen wir irgendwann gar nicht mehr so viel mit, vom Meer ohnehin nicht. Es war ein Ort, an dem wir wirklich Ruhe fanden, ohne direkt wieder anderen Menschen zu begegnen. Auch mal schön!
Anmerken muss man dazu allerdings, dass wir natürlich Anfang Oktober vor Ort waren. Online lasen wir vorab Hinweise darauf, dass man in den Dünen zur Hauptreisezeit nicht ganz so allein ist, aber immerhin trotzdem nur ein paar Meter gehen muss, um Fotos ohne andere Menschen im Bild knipsen zu können. Ob dem tatsächlich so ist, kann ich nicht sagen.
Von den Dünen zum Strand
Die Straße von Corralejo nach Puerto del Rosario verläuft durch die Dünen und wir überquerten sie, um auch auf die andere Seite der Dünen und schließlich zum Strand zu gelangen. Meer!
Der Weg zum Meer war allerdings beschwerlicher als unsere vorangegangene Wanderung durch die Dünen. Im Sand auf dieser Seite sanken wir tiefer ein, besonders eine Düne war ziemlich hoch und die Entfernung zum Wasser weiter als angenommen. Nachdem wir den Weg hinter uns gebracht hatten, legten wir uns an den Strand und hörten dem Meeresrauschen zu. Das Wasser ist hier tiefblau und das Meer äußerst rau. An dem Tag wehte in dem Strandabschnitt die rote Fahne. Ein Stück weiter, wo der Strand nicht von Felsen gesäumt, dafür Rettungsschwimmer im Dienst waren, war es „nur“ die gelbe Fahne. Da wir ohnehin nicht ins Wasser wollten, war uns das aber reichlich egal.
Richtig in die Beine ging schließlich der Weg am Strand entlang in Richtung Bushaltestelle. Insbesondere, da wir ja mit Rucksäcken unterwegs waren – Leg Day im Urlaub! (Und bei weitem nicht der einzige.) Bevor wir den Bus zurücknahmen, futterten wir übrigens eine Kleinigkeit in einem Restaurant namens Banana, wo es Gerichte und Snacks zum kleinen Preis gab, die super lecker waren.
Tipps für den Besuch in den Dünen von Corralejo
Solltet ihr die Gelegenheit haben, stattet den Dünen auf jeden Fall einen Besuch ab. Für uns stellten sie außerdem den idealen Einstieg dar, uns ein wenig mit dem Klima und dem Gelände vertraut zu machen. In weiten Teilen lässt sich in den Dünen gut laufen, ohne einzusinken. Gelegentlich stapft man dann etwas tiefer durch den Sand, heftiger wird es zum Strand hin.
Bei den Temperaturen, die wir hatten, brauchten wir keine Jacken oder Sweatshirts. Wer in Sachen Wind etwas empfindlicher ist, rüstet sich dahingehend aber besser aus. Als Schuhwerk taten es unsere normalen Straßenschuhe, Wanderstiefel wären hier definitiv Overkill gewesen. Wichtiger sind hingegen Sonnenbrille, Sonnencreme und evtl. ein Cap/Hut. Und vergesst auf keinen Fall, ausreichend Wasser mitzunehmen. Verloren geht ihr in den Dünen so schnell zwar vermutlich nicht, aber bei der Sonne und dem Wind werdet ihr recht schnell Durst verspüren.