In den Farben der Stadt Illertissen erwartet euch derzeit auf dem Marktplatz von Illertissen das Büchermobil. Mit diesem Büchermobil präsentiert die Stadt einen der zunehmend beliebten öffentlichen Bücherschränken mit einem cleveren Twist.
Ein Bücherschrank auf Rädern
Bücherschränke kommen inzwischen in den unterschiedlichsten Formen und Farben vor. Die Idee dahinter ist stets die gleiche: Bücher sammeln sich zuhause, viele von ihnen werden kein zweites Mal gelesen. Die Mühe mit dem Verkauf auf dem Flohmarkt oder in Online-Auktionen wollen viele inzwischen nicht mehr auf sich nehmen. Doch Bücher wegzuwerfen, ist für mich ein No-Go. Vielleicht geht es euch ja genauso.
Bücherschränke bieten eine interessante Alternative – und Nachschub an Lesestoff. Bücher können nicht nur gebracht, sondern natürlich auch mitgenommen werden. Kostenfrei. Das Konzept, das von der Fairness aller Beteiligten lebt, ist nun auch in Illertissen angekommen.
Das Illertisser Büchermobil
Statt einen stationären Bücherschrank einzurichten, entschieden sich die Stadt Illertissen und die Stadtbücherei St. Martin, aus deren Zusammenarbeit die Idee hervorging, dazu, die Sache Bücherschrank anders anzugehen. Das von den Bürgern bislang positiv aufgenommene und stark frequentierte Büchermobil ist – der Name verrät es bereits – mobil und somit nicht auf einen bestimmten Standort festgelegt.
Auf Nachfrage bestätigte man mir von Seiten der Stadt, dass bei der Standortsuche der Gedanke aufkam, die Ortsteile von Illertissen ebenfalls bedienen zu können. Daraus war die Idee eines Bücherschranks auf Rädern geboren.
So verweilt das Büchermobil noch den Oktober über auf dem Marktplatz in Illertissen. Dann zieht es weiter nach Betlinshausen. Wann immer es seinen Standort wechselt, werdet ihr im Amtsblatt und auf der Homepage der Stadt Illertissen erfahren. Es sind übrigens auch Vorschläge willkommen, denn „die Bürgerinnen und Bürger aus den Ortsteilen wissen einfach am besten, welche Plätze und Orte gut frequentiert sind.“ Zudem wolle man ein bisschen Abwechslung bieten.
Ergänzung statt Konkurrenz
Es mutet natürlich merkwürdig an, dass sich ausgerechnet die Stadtbücherei St. Martin an einem Büchermobil beteiligt. Doch das Büchermobil sieht man von Seiten der Verantwortlichen nicht als Konkurrenz zum Angebot der Stadtbücherei. Und auch die Buchhandlungen müssen nicht bangen. Nein, mit dem Büchermobil wolle man mehr Lust aufs Lesen machen.
„Im Büchermobil habe ich die Gelegenheit, Bücher zu entdecken oder über Titel zu stolpern, nach denen ich nicht gesucht hätte. Die Auswahl dort ist ja eher zufällig. Ich kann mir im Büchermobil Inspiration holen und vielleicht merke ich dann, dass ich von einem bestimmten Autor oder einer Autorin gerne mehr lesen würde. Und spätestens da führt mich mein Weg dann in unsere gut sortierte Bücherei oder den Handel. Unser Ziel ist es einfach, die Leute fürs Lesen zu begeistern“, verrät mir Frau Magazin von der Stadt Illertissen.
Wissenswertes zum Büchermobil
Das Büchermobil lebt von der Gemeinschaft und vom fairen Umgang miteinander und mit dem Thema Bücher. Betretet das Büchermobil, schaut euch um und wenn euch ein Buch anspricht, dann nehmt es mit. Das Buch muss nach dem Lesen nicht wieder zurückgebracht werden. Ihr könnt es behalten oder es im Familien- und Freundeskreis weitergeben.
Ihr dürft aber auch jederzeit Bücher vorbeibringen, die euch gefallen haben, für die ihr aber nicht länger eine Verwendung habt. Irgendwann ist das Bücherregal ja auch mal voll. Solltet ihr feststellen, dass das Bücherregal im Büchermobil bereits voll ist, dann stopft eure Bücher nicht einfach zwischenrein oder legt sie auf dem Boden ab. Nehmt sie wieder mit und versucht es zu einem späteren Zeitpunkt wieder.
Auch ist das Büchermobil nicht als Entsorgungsstelle zu nutzen. Bücher sollten in gutem Zustand abgegeben werden. Besonders gern gesehen sind Bücher, die für ein breites Publikum geeignet sind, Fachliteratur, Zeitschriften und Schulbücher sind dagegen unerwünscht.
Habt ihr dem Büchermobil bereits einen Besuch abgestattet? Wie gefällt euch die Idee und werdet ihr es künftig häufiger nutzen – egal, ob zum Finden oder Abgeben von Lesestoff?
